Alte Zionskirche: Ruine mit Zukunft
[Artikel aus der SüdPost N° 7]
Für Denkmäler interessiert sich ja keiner – oder doch? Unser Stadtgespräch vom 7. September beweist, dass auch eine Ruine vielen Bürgerinnen und Bürgern sehr am Herzen liegen kann. Vor einem vollen Raum gab Dr. Bernhard Sterra, Abteilungsleiter im Amt für Kultur und Denkmalschutz einen Überblick über die aktuelle und zukünftige Nutzung des Lapidariums. Das so genannte „steinere Gedächtnis der Stadt“, befindet sich seit über 20 Jahren in der Ruine der Alten Zionskirche. Eine sehr schöne Nutzung, wie Dr. Sterra findet. Die Mehrheit der Anwesenden nickte zustimmend.
Das Denkmalamt erarbeitet gerade ein Konzept zur weiteren Nutzung des Lapidariums. Darin enthalten sind unter anderem das Angebot thematische Führungen zu etablieren, Bildungsprojekte mit Schulen durchzuführen und die Ruine samt dem Lapidarium öffentlich bekannter zu machen.
Das alles seien schöne Ideen, aber der Bauzaun mit den grellen Werbeplakaten störe den Anblick der alten Kirche sehr, so eine Stimme aus dem Publikum. Man könne den Zaun stattdessen mit Infotafeln oder einem Flyerkasten bestücken. Mit Blick in die ferne Zukunft beschrieb Dr. Sterra die Idee, die Treppe und den ehemaligen Vorraum dauerhaft für Laufpublikum zu öffnen. Bis es so weit sei, stehe jedoch erst einmal der Umbau des Vorplatzes im Zuge der Verkehrsbaumaßnahme „Stadtbahn 2020“ an. Jens-Uwe Schade, Mitarbeiter im Stadtplanungsamt lieferte dazu Fakten zum aktuellen Stand der Planung im Bauvorhaben. Laut ihm könne man 2020 mit dem Umbau der Nürnberger Straße rechnen. Die neue Haltestelle werde sich in der Nähe der Ruine befinden – ein guter Anlass über den Namen der Haltestelle nachzudenken, man könnte ihr schließlich den Nachtrag „Lapidarium“ oder „Alte Zionskirche“ geben. Im Allgemeinen seien Impulse für die Gestaltung des Vorplatzes gern gesehen. Die Fragen und Vorschläge aus dem Publikum zeigten, dass das Interesse an der Ruine und dem Lapidarium groß ist. Viele andere, nicht anwesende, wissen jedoch nichts darüber. Deshalb soll diese Veranstaltung auch keine Eintagsfliege sein Im Rahmen unserer Kampagne „Zeit.Räume Entdecken“ werden wir in den nächsten Wochen mithilfe von Flyern die Wünsche und Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner einfangen und daraus weitere Ideen entwickeln
Wir wünschen uns, dass sie Menschen vor Ort ein Stück ihres Stadtteils selbst entwickeln und mitgestalten und sich dadurch stärker mit ihm identifizieren können.
Dabei möchten wir auch weiterhin eng mit dem Amt für Kultur und Denkmalschutz, aber auch mit der Zionskirchgemeinde, und lokalen Initiativen oder Bildungsträgern zusammenarbeiten. Wenn Sie sich, in das Thema einbringen möchten, eine besondere Geschichte zur Ruine erzählen können oder Ideen für die Gestaltung des Vorplatzes haben, schreiben Sie und eine Mail an info@albrechtpallas.de.