[Artikel aus der SüdPost N° 3]
„In Dresden gab es sieben original Dresden-Atrium-Bauten, erhalten ist davon nur die 49. Grundschule. Deshalb also der Denkmalstatus für eine Platte, in der die Toiletten stinken und Kinder bei schlechter Luft und Lärm lernen müssen.“
Anhand der Frage, wie weit Denkmalschutz gehen darf, ging die ZEIT-Journalistin Isabel Pfaff unter anderem der 49. Grundschule in Dresden nach. Nun, zwei Jahre später, hat die Stadtverwaltung in ihrer aktuellen Stadtrats-Vorlage den Denkmalschutz und ein modernes Unterrichtsambiente in Einklang gebracht. Nach dem Ortsbeirat Plauen und dem Ausschuss für Bildung hat schließlich der Stadtrat dem Sanierungsvorhaben zugestimmt.
Die 49. Grundschule wurde 1968 als Modell‐Schule vom sogenannten Typ Dresden mit der Besonderheit großer Fensterflächen gebaut. Damit fiel von zwei Seiten viel Licht in die Klassenzimmer, allerdings bot die einfache Fensterverglasung nur eine schlechte Wärmedämmung. Die verschlissenen, teils undichten und zugenagelten Fenster, die farblose und schadhafte Außenfassade, der auch zur Schulspeisung genutzte feuchte Keller und die alten Sanitäranlagen drängen zur Sanierung. Die Lernatmosphäre in einem Gebäude, in dem Putzteile von der Decke regnen, kann sich sicher jede/r vorstellen.
Dass nun das jahrelange Ringen der Eltern und Lehrkräfte ein erfolgreiches Ende findet, ist auch ein Zeichen in zweierlei Hinsicht: Der oft gesprochene Slogan „Kinder sind unsere Zukunft“ wird in diesem Fall nun endlich konkret umgesetzt. Und es wird deutlich, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, wer an der Spitze der Verwaltung steht. Unter Schulbürgermeister Dr. Peter Lames (SPD) wird schnell eine Vorlage für die Gesamtsanierung präsentiert, die unter seinem Vorgänger bis zuletzt nicht vorgelegt werden konnte.
Die Sanierung ist nun in drei Maßnahmepakete aufgeteilt. Sollten Fördermittel ausfallen, können so einzelne Sanierungsposten verschoben werden. Demnach kann die 49. Grundschule bereits ab dem Sommer 2016 saniert werden. Mit den zusätzlichen Landesmitteln für Investitionen u.a. in Schulbauten und dem 2017 wiederkommenden gesonderten Fördertopf für Schulbauinvestitionen in kreisfreien Städten, sehe ich den Sanierungsvorhaben zuversichtlich entgegen.