In unserem Stadtteil geht am Wochenende die zweite Notunterkunft der Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden in Betrieb. Dass wir in Sachsen bereits Zelte zur Unterbringung von Geflüchteten benötigen, hätte ich vor einiger Zeit noch kaum für möglich gehalten. Deshalb bin ich in dieser Situation der TU Dresden umso dankbarer für die Bereitstellung einer Sporthalle auf der Nöthnitzer Straße. In der Doppelturnhalle werden bis zu 600 Plätze für Asylbewerber*innen bereitgestellt.
Die Einrichtung auf der Bremer Straße und die bisherigen Asylbewerberheime haben in den letzten Monaten gezeigt, dass eine angemessene Aufnahme und Versorgung auch auf Unterstützung aus der Nachbarschaft und dem Stadtteil angewiesen ist. Ich bin froh, dass wir schon vor einigen Monaten mit dem Aufbau eines Plauener Netzwerks aus lokalen Akteuren, wie Kirchgemeinden, Vereinen und politischen Vertretern, begonnen haben, um uns den Geflüchteten in unserem Stadtteil annehmen zu können. Zwar stehen wir im Moment noch am Anfang der Koordination unserer Arbeit, aber mit der neuen Situation wird es auch beim Netzwerk Asyl Dresden Plauen früher als gedacht konkrete Schritte geben. Und wir werden schnellstmöglich in Kontakt mit den für diesen Standort Verantwortlichen treten, um zu besprechen, wie diese Schritte aussehen können. Eigentlich war dafür eine Auftaktveranstaltung Ende September geplant, wer sich nun allerdings schon früher beteiligen möchte, kann sich gern über netzwerk.dd.plauen@gmail.com im Netzwerk einbringen.
Die ehrenamtliche Hilfe ist mittlerweile unerlässlich für eine menschenwürdige Unterbringung geworden. Um dieses Engagement weiter zu fördern, wurden heute 8 Millionen Euro als Landesfördermittel für Integrationsarbeit in Vereinen und Verbänden angekündigt. Ich hoffe sehr, dass diese Mittel gut abgerufen werden. Die enorme Hilfsbereitschaft in verschiedenen Initiativen macht mich da zuversichtlich. Dass einige stattdessen versuchen, die bestehende Notlage durch Angriffe auf Helferinnen und Helfer sowie durch die Zerstörung von Asyl-Unterkünften zu verschärfen, finde ich unerträglich. Umso mehr verdient es Dank und Anerkennung, sich vor Ort darum zu bemühen, den Geflüchteten etwas Ruhe und Sicherheit zu verschaffen und ich hoffe, dass sich den Stadtteilinitiativen dafür noch zahlreiche Dresdnerinnen und Dresdner anschließen.